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Ein Film von Boaz Kaizman und Erik Sick
Nach einer Kurzgeschichte von Boaz Kaizman
Mit Joachim Berger, Dieter Birkholz,
Steve Hudson und Sabine Weithöner
(7.45 Min./ PAL Video / Sprache: Englisch / 2007)

Inhalt:

Am 22. März 1923, nach seiner Ankunft in Moskau, schrieb Professor Bumke an seine Frau: „Zu meiner Arbeit hier darf ich mich nicht äußern, und ich werde auch künftig nichts darüber erzählen.“

1923, sechs der bedeutendsten Mediziner Europas waren dringend nach Moskau eingeladen worden, wo Lenin auf dem Sterbebett lag. Der Führer des Sowjetstaats hatte zum dritten Mal eine Gehirnblutung erlitten.

Der Film „access“ ist eine abstrakte Komposition, bestehend aus Dokumentation, Fiktion, Fotographie und Literatur. Grundlagen dafür sind ein Hörspiel der Kurzgeschichte „Shabbas Goy“ und die visuelle Dokumentation der Stadt Lodz in Polen 2007.

Screenings:

Innerhalb des Filmabends "Film d´Artista" in der Cineteca di Bologna / Italien (2008)
Präsentation des Films im Museum Ludwig in der Dauerausstellung des Museums im UG (2008)
Präsentation des Films auf der Art Cologne innerhalb von "open space" / Galerie Mirko Mayer (2008)
Innerhalb der Ausstellung `Bilder in Bewegung´ im Museum Ludwig (2010)
Im Museum Ludwig in der Zeitgenössischen Sammlung des Museums im Untergeschoss (2018)

Verkauf des Films durch die Galerie Mirko Mayer in Köln. (Auflage 3 Stück):
Ankauf des Films (1/3) durch das Kölner Museum Ludwig für seine ständige Sammlung

Katalogtext `Bilder in Bewegung´ zu access

von Barbara Engelbach

Boaz Kaizmans Filme, die seit 2004 entstehen, zeugen von seiner Beschäftigung mit Wort und Bild, mit verbaler Aussage und visuellem Objekt, mit Fiktion und Dokumentation, einem Feld, das er seit Mitte der 1990er Jahre mit seinen Arbeiten erforscht. Gemeinsam mit dem Filmemacher Erik Sick hat Kaizman den Film Maalesh geschaffen, der auf den ersten Blick wie die Dokumentation einer Sammlung von Orientteppichen wirkt. Von oben fokussiert die Kamera die Motive der Orientteppiche, die in einem endlosen Reigen mit Schwung vom Stapel gezogen werden. Während man in nahezu meditativem Rhythmus immer neue Muster sieht, hört man zugleich eine männliche Stimme aus dem Off. In amerikanischem Englisch berichtet der Erzähler von seinen Erlebnissen, als er zwischen 1977 und 1978 im Auftrag der persischen Kaiserin für das neue Museum of Contemporary Art in Teheran eine Sammlung aufbauen sollte. Es ist David Galloway, der seine Aufgabe als Direktor nicht lange wahrnehmen konnte, denn kurz nach Eröffnung des Museums brach die Revolution aus, und er musste den Iran verlassen. Teppichmotive und Erzählung konzentrieren sich für den Betrachter zu einer untrennbaren Einheit von enormer atmosphärischer Dichte Bei Dora und Access bilden Kurzgeschichten von Boaz Kaizman die Grundlage fur die Filme. Beide sind ebenfalls in Zusammenarbeit mit Erik Sick entstanden, und in beiden Filmen verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation. In Dora liest die in Rumänien geborene und seit vierzig Jahren in Köln lebende Bekannte des Künstlers die imaginäre Biografie der Jüdin Dora, die wie ihr Alter Ego erscheint, während man die Ansicht ihrer realen, perfekt aufgeräumten Wohnung sieht. In Access ist eine nicht leicht zu identifizierende osteuropäische Stadtlandschaft gefilmt (es handelt sich um Lodz in Polen), während man aus dem Off Kaizmans Kurzgeschichte von vier Neurologen hört, die im März 1923 zum Krankenbett von Lenin nach Moskau gerufen werden.

Ausstellungsflyer zu `Bilder in Bewegung´ als Download

Präsentation der Arbeit auf der Art Cologne "open space" 2008 / Galerie Mirko Mayer
Präsentation der Arbeit auf der Art Cologne "open space" 2008 / Galerie Mirko Mayer

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