Freie Projekte
Dora

Dora

Ein Film von Boaz Kaizman und Erik Sick
Mit Jaffa Blajchman
Nach der Kurzgeschichte “Dora” von Boaz Kaizman
(8.30 Min./ PAL Video / Sprache: Deutsch / 2006)

Inhalt:

Jaffa Blajchman wurde 1926 in einem kleinen Jüdischen Dorf in Rumänien geboren. Während der letzten vierzig Jahre lebt sie in Köln, Deutschland. Der Film "Dora" ist eine Komposition ihrer Stimme, welche die Kurzgeschichte "Dora" vorliest, und einer visuellen Dokumentation von Jaffa in ihrer Wohnung. Diese Art von Komposition löscht die Linie zwischen Literatur und Dokumentation, zwischen Jaffa Bljchman und der Kurzgeschichte "Dora".

Screenings:

In der Galerie Mirko Mayer in Köln im Rahmen einer Ausstellung von Boaz Kaizman (2006)
Im Kino vom Museum Ludwig im Rahmen der Präsentation von "Maalesh" (2006)
Im Rahmen der jüdischen Kulturtage in Mönchengladbach (2007)
Auf dem Kurzfilmfestival Unlimited in Köln (2007)
Präsentation des Films im Museum Ludwig in der Dauerausstellung des Museums im UG (2008)
Innerhalb der Ausstellung `Bilder in Bewegung´ im Museum Ludwig (2010)
Im Museum Ludwig in der Zeitgenössischen Sammlung des Museums im Untergeschoss (2018)

Verkauf des Films durch die Galerie Mirko Mayer in Köln. (Auflage 3 Stück):

Gespendet (1/3) für die Cologne Art Gala Tombola zur Erhaltung der European Kunsthalle
Ankauf des Films (2/3) durch das Kölner Museum Ludwig für seine ständige Sammlung

Katalogtext `Bilder in Bewegung´ zu Dora

von Barbara Engelbach

Boaz Kaizmans Filme, die seit 2004 entstehen, zeugen von seiner Beschäftigung mit Wort und Bild, mit verbaler Aussage und visuellem Objekt, mit Fiktion und Dokumentation, einem Feld, das er seit Mitte der 1990er Jahre mit seinen Arbeiten erforscht. Gemeinsam mit dem Filmemacher Erik Sick hat Kaizman den Film Maalesh geschaffen, der auf den ersten Blick wie die Dokumentation einer Sammlung von Orientteppichen wirkt. Von oben fokussiert die Kamera die Motive der Orientteppiche, die in einem endlosen Reigen mit Schwung vom Stapel gezogen werden. Während man in nahezu meditativem Rhythmus immer neue Muster sieht, hört man zugleich eine männliche Stimme aus dem Off. In amerikanischem Englisch berichtet der Erzähler von seinen Erlebnissen, als er zwischen 1977 und 1978 im Auftrag der persischen Kaiserin für das neue Museum of Contemporary Art in Teheran eine Sammlung aufbauen sollte. Es ist David Galloway, der seine Aufgabe als Direktor nicht lange wahrnehmen konnte, denn kurz nach Eröffnung des Museums brach die Revolution aus, und er musste den Iran verlassen. Teppichmotive und Erzählung konzentrieren sich für den Betrachter zu einer untrennbaren Einheit von enormer atmosphärischer Dichte. Bei Dora und Access bilden Kurzgeschichten von Boaz Kaizman die Grundlage fur die Filme. Beide sind ebenfalls in Zusammenarbeit mit Erik Sick entstanden, und in beiden Filmen verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation. In Dora liest die in Rumänien geborene und seit vierzig Jahren in Köln lebende Bekannte des Künstlers die imaginäre Biografie der Jüdin Dora, die wie ihr Alter Ego erscheint, während man die Ansicht ihrer realen, perfekt aufgeräumten Wohnung sieht. In Access ist eine nicht leicht zu identifizierende osteuropäische Stadtlandschaft gefilmt (es handelt sich um Lodz in Polen), während man aus dem Off Kaizmans Kurzgeschichte von vier Neurologen hört, die im März 1923 zum Krankenbett von Lenin nach Moskau gerufen werden.

Ausstellungsflyer zu `Bilder in Bewegung´ als Download

Premiere in der Galerie Mirko Mayer
Premiere in der Galerie Mirko Mayer in Köln (2006)
Screening im Kino vom Museum Ludwig
Screening im Kino vom Museum Ludwig im Rahmen der Präsentation von "Maalesh" (2006)

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