Kameraarbeiten
Abenteuer Wissen – Gier nach Bodenschätzen / Jagd auf Biokiller

Abenteuer Wissen – Gier nach Bodenschätzen /
Jagd auf Biokiller

Dokumentation
2 x 30 Min.
ZDF
2007/2008

Team

Buch und Regie: Alice Tschöke
Susanne Böhm
Johannes Backes
Kamera: Erik Sick
Ton: Peter Trinks
Daniel Hallmann
Schnitt: Dave Leins
Produktionsleitung: Uli Veith
Produktion: Taglicht Media
Produzent: Bernd Wilting
Auftraggeber: ZDF
Redaktion: Ute Kleineidam
Stefanie Weinsheimer

Dreharbeiten:
November 2007 - Januar 2008 in Island und Deutschland

Sendetermin:
"Abenteuer Wissen – Gier nach Bodenschätzen"
20.02.2008 um 22.15 Uhr, ZDF

"Abenteuer Wissen – Jagd auf Biokiller"
12.03.2008 um 22.15 Uhr, ZDF

Gier nach Bodenschätzen
Die Energie liegt unter der Erde. Auf der Suche nach Rohstoffen, die den Energiehunger der Menschheit stillen können, dringen Wissenschaftler und Konzerne mit neusten Techniken tief ins Innere der Erde vor. Doch das Ziel, die brachliegenden Schätze zu bergen und nutzbar zu machen, mündet in wagemutige Pläne. Denn jeder dieser Vorstöße in die Tiefe ist zugleich ein Vorstoß ins Unbekannte, mitten ins Herz gewaltiger, ungezähmter Kräfte. - Abenteuer Wissen begleitet Fachleute, die bei schwierigen Projekten beweisen müssen, dass sie diesen Kräften gewachsen sind.

Vorstoß in die Höllenglut Island - Insel dampfender Lavafelder und Geysire
Im Mutterland der Erdwärmenutzung wagen sich Forscher dichter an die Kräfte des Erdinnern heran, als je zuvor. Beim Iceland Deep Drilling-Projekt wollen sie die 5000 Meter-Marke überschreiten und damit in Tiefen vorstoßen, die hier unmittelbar über dem Magma liegen. Sie wollen Wasser fördern, das heißer ist als heiß und unter gewaltigem Druck steht: superkritisches Fluid.

Niemand weiß genau, auf was die Männer bei der Bohrung wirklich stoßen werden, ob sie das Fluid tatsächlich nach oben holen können und wie es beschaffen sein wird. Welche Mineralien und Gase enthält es, wie aggressiv ist es - und wird die Bohrtechnik standhalten?

Doch mit Hilfe des geheimnisvollen Fluids hofft man, zehnmal so viel Energie zu gewinnen als mit herkömmlichen Geothermiekraftwerken. Höchste Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen. Ein Krater nebenan zeugt von einem der letzten Bohrversuche - den eine Explosion schlagartig beendet hat.

Erdbeben durch Erdgasbohrung?
20. Oktober 2004. Plötzlich wackeln in Hamburg die Wände. Ein Erdbeben der Stärke 4,5 bei Rotenburg an der Wümme versetzt die Bevölkerung in einem weiten Umkreis in Schrecken. So etwas gibt es hier normalerweise nicht. Was löste das Beben in der Gegend aus, die als seismisch völlig inaktiv gilt?

Ein Geophysiker schöpft Verdacht: Könnte die Erdgasförderung in der Region der Auslöser sein? Nach seinen Berechnungen liegt der Ursprung des Rotenburger Bebens nämlich direkt in den Erdgasfeldern. Eine Spurensuche beginnt.

Aus der Altlast eine Tugend
Zechenwasser als Chance Im Ruhrgebiet zeigt sich auf brisante Art, wie wenig absehbar die langfristigen Folgen der Eingriffe ins Erdinnere sind. Häuser sacken ab, der Boden bricht weg - die Erde in ehemaligen Bergbauregionen ist ausgehöhlt und durchlöchert wie Schweizer Käse.

Auch in Dorsten ziehen sich Risse durch die Fundamente vieler Häuser. Durch den Einsturz alter Schächte in 1000 Meter Tiefe hat sich der Erdboden hier bereits weiträumig um neun Meter abgesenkt. Kein Fluss, kein Bach kann mehr in seinem natürlichen Bett fließen, sie wurden eingedeicht, höher gelegt oder werden in Rohren durch die Bergsenken geleitet. Damit der Ort nicht im Wasser versinkt, muss es rund um die Uhr abgepumpt werden.

Auch große Teile der Stadt Essen wären ein riesiger See, würde nicht ein ausgeklügeltes System mit rund 180 Pumpen das Ruhrgebiet vor der Überschwemmung bewahren. Und in der Tiefe ehemaliger Zechen verstärkt das Grubenwasser die Gefahr.

Ein Geologe aber will einen Nutzen aus dem Übel ziehen. Er glaubt, dass sich das 20 Grad warme Grubenwasser als Energiequelle nutzen lässt. Im Minewater-Projekt soll es sich zeigen. Wenn das Prinzip sich hier bewährt, soll es später auch für andere stillgelegte Zechen in Europa zum Einsatz kommen.

(Pressetext ZDF)

Jagd auf Biokiller
Sie sind mikroskopisch klein, doch ihre Macht ist gewaltig. Und sie sind auf dem Vormarsch. Sie greifen die inneren Organe ihrer Opfer an, lassen sie innerlich verbluten oder rauben ihnen den Verstand. Viren und andere Angreifer aus dem Nanokosmos stellen Wissenschaftler und Ärzte immer häufiger vor nahezu unlösbare Rätsel - und führen Militärs in große Versuchung.

"Abenteuer Wissen" entlarvt die subtilen Tricks der Winzlinge, zeigt, wie gefährlich die Erforschung solcher Biokiller sein kann und erklärt, warum Soldaten neuerdings auf Mäusejagd gehen.

Freier Wille in Gefahr
Als die Psychiater der Uniklinik Ulm erstmals den Befund "Bornavirus" bei einem ihrer Patienten erhalten, steht plötzlich ein Weltbild in Frage. Sollten tatsächlich Viren grassieren, die bei Menschen eine Depression auslösen, sie sogar regelrecht erzeugen können? Sind am Ende manche psychische Erkrankungen tatsächlich die Folge einer Infektion?

Eine parasitologische Spurensuche deckt die eigenartigsten Formen der Verhaltensbeeinflussung durch Mikroorganismen und Viren auf: Ameisen, die sich wie ferngesteuert benehmen, Beutetiere, die ihre Jäger plötzlich unwiderstehlich finden, und Menschen, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen, nachdem sie sich mit einem winzigen Krankheitserreger infiziert haben. Baustein für Baustein setzt sich eine Indizienkette zusammen, die Forscher zu der Erkenntnis bringt: Wir werden manipuliert!

Risiko im Schützengraben
Es ist ein ungewöhnlicher Einsatz für die Bundeswehrrekruten. Mit Mundschutz und Handschuhen durchpflügen sie Wiesen und Waldränder auf der Suche nach Rötelmäusen. Ihre Mäusejagd ist Teil einer aufwändigen Studie, mit der die Sanitätsstellen der Bundeswehr einen unsichtbaren Feind besiegen wollen: Hantaviren, deren Opfer in Krisengebieten oft schwerste innere Blutungen erleiden und nachhaltige Gesundheitsschäden fürchten müssen.

Biokiller, die vor allem Menschen befallen, die sich viel an der frischen Luft in der Natur bewegen - neben Joggern und Campern also auch Soldaten. Rötelmäuse, das haben Biologen herausgefunden, stellen das "Reservoir" dar, den natürlichen Wirt, mit dessen Kot die Viren ins Freie geraten und damit zur Gefahr für uns werden. Je mehr die Forscher über die biologischen Eigenschaften des Hantavirus wissen, desto besser stehen die Chancen für eine Behandlung oder Impfung.

Spiel mit dem Feuer
Sie wollen nicht tatenlos zusehen, wie immer neue Tierseuchen ausbrechen, hunderttausende Tiere verbrannt und Höfe geschlossen werden. Und sie wollen verhindern, dass Grippeviren, Prionen oder Bakterien den Sprung über die Artgrenze schaffen, also anstatt Tiere plötzlich Menschen befallen.

Die Infektionsforscher vom Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems zählen zur Elite internationaler Wissenschaftler, die sich hautnah mit den tödlichsten Erregern der Welt befassen. Neben ihnen besitzen nur einige wenige Labors das Zertifikat S4 für die höchste Sicherheitsstufe. Was bedeutet es für die Menschen, die dort arbeiten? Täglich sind sie in unmittelbarem Kontakt mit den schlimmsten biologischen Dämonen, altbekannten und nie zuvor gesehenen. Lässt sich wirklich hundertprozentig verhindern, dass infektiöses Material freigesetzt wird, wie kürzlich in England, als Erreger der Maul- und Klauenseuche aus einem Labor entkamen?

(Pressetext ZDF)

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