Kameraarbeiten
Fürsorgeerziehung in der BRD

Einzelhaft und Zwangsarbeit – Fürsorgeerziehung in der BRD

Dokumentarfilm
30 Min.
WDR
2004

Team

Autor und Regie: Uli Veith
Kamera: Erik Sick
Ton: Ute Haverkämper
Schnitt: Stefan Kolbe
Produzent: Bernd Wilting
Produktion: Taglicht Media

Dreharbeiten:
November-Dezember 2004 in Deutschland

Sendetermin:
11.09.05 um 16.25 Uhr, WDR
13.09.05 um 10.15 Uhr, WDR

Tausende von Jugendlichen wurden in den sechziger Jahren in Heimen staatlicher und kirchlicher Trägerschaft eingesperrt und zu Arbeit ohne Lohn und Sozialversicherung herangezogen. Dass ihnen die Zeiten im Heim heute nicht zur Rente angerechnet werden, ist nur eine Folge.

Weil er seinen Pflegeeltern wegläuft, kommt der siebzehnjährige Michael Hofmann ins Fürsorgeheim der evangelischen Diakonie Freistatt. Kaum angekommen, wird er in eine Zelle gesperrt - Fluchtgefahr! Harte Arbeit und Strafen bestimmen auch den Alltag im staatlichen Heim Kalmenhof in Idstein, wo der 14-jährige Hans-Peter Junge eingesperrt ist und schwer misshandelt wird. Nachbarn denunzieren die Schwestern Elke und Regina Eppert. Regina ist zwar verheiratet, hat aber mit 15 Jahren bereits ein Kind, ihre 16-jährige Schwester Elke einen Freund. Die Schwestern kommen samt Kind ins katholische Vincenzheim nach Dortmund.

Viele der ehemaligen Fürsorgezöglinge leiden bis heute an den psychischen Folgen ihres Heimaufenthaltes. Lange haben sie geschwiegen, gegenüber ihren Freunden, selbst gegenüber ihren eigenen Familien, aus Scham und Unverständnis über das, was ihnen damals angetan wurde.

Uli Veith begleitet vier von ihnen in die Heime zurück, in denen sie damals eingesperrt waren. Ihre Erzählungen, ergänzt durch Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern der Diakonie, Vertretern von Caritas und Jugendamt, erinnern an eine Pädagogik, die Gewalt als Mittel einsetzte und an ein fast vergessenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgesellschaft.

(Pressetext WDR)

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